Monday, August 11, 2008

R.I.P.: Isaac Hayes

http://www.nytimes.com/2008/08/11/arts/music/11hayes.html?ref=arts

"Black Moses"

Isaac Hayes ist tot. Am Sonntagabend starb der Sänger und Komponist in einem Krankenhaus in Memphis, Tennessee, nachdem ihn seine Frau zuvor bewusstlos aufgefunden hatte. Er wurde 65 Jahre alt, Jahre, in denen er mehr bewegt hat als viele andere schwarze Künstler vor ihm. Man nannte ihn "Black Moses", nach dem Statement eines schwarzen Predigers, der dem Sänger messianische Fähigkeiten auf der Bühne zugestand. Aber das war nur ein Teil seiner markanten Ausstrahlung. Isaac Hayes war eine Popikone, der schwarze Mann im goldenen Kettenhemd des Wattstax-Festivals, ein Zeichen für das Bewusstsein um die eigene Vergangenheit und den Ausbruch aus den Fesseln zugleich.

Er hatte den amerikanischen Traum auf besondere Weise für sich und seine Leute verwirklicht, vom Fleischpacker und Baumwollpflücker zum Millionär, Visionär, Sexidol. Angefangen hatte Isaac Hayes als Studioknecht und Komponist in den Stax-Studios in Memphis Mitte der Sechziger. Autodidakt und ungemein kreativ durfte er zunächst anderen die Hits auf den Leib schreiben, "Baby" zum Beispiel für Carla Thomas oder "Soul Man" für Sam & Dave. Dann, Ende der Sechziger, kümmerte er sich um seinen eigenen Sound, flirrende, angejazzte Soularchitekturen, durchbrochen von seinem sonoren, erotisierenden Bariton. Schließlich kam 1971 "Shaft", die Grammy-gekrönte Titelmusik zur gleichnamigen Serie mit dem herben schwarzen Cop, und wurde Isaac Hayes' Erkennungshyme. Von da an war er der Superstar, die Stimme des schwarzen Amerikas jenseits der Politik, aber nicht unpolitisch.

Er wurde zur Autorität in Soul-Fragen, viel gesampled auch in Hiphopper-Kreisen, schrieb später auch Werbespots und lieh seine Stimme eine Zeitlang sogar dem Koch der Trickserie "Southpark". Er war eine Pop-Ikone, ein Monument, provozierend selbstbewusst, ein Vorreiter der afroamerikanischen Kulturgegenwart. Und er hätte genre noch den wohlmöglichen ersten schwarzen Präsidenten der Vereinigten Staaten miterlebt. Die Erfüllung dieses Traums jedoch blieb ihm verwehrt.

No comments: