Box Set of the Month
Friedrich Gulda: "J.S. Bach - Der Wohltemperierte Klavier" (MPS) 2007
From mundane dancefloor sounds to a divine masterwork.
A genius playing a heavenly masterpiece created by another genius.
This 4-CD box set, produced by Oliver Wazola, includes the complete Gulda recording of Johann Sebastian Bach's "The Well-Tempered Klavier", cut in April 1972 (Book 1) and May 1973 (Book 2) at Hans Georg Brunner-Schwer's MPS Studio, in Villingen.
The 16-page booklet keeps Gulda's own liner notes. A small quote: "... that is therefore superfluous to give too much consideration to the question of wheter the modern piano is suitable for the interpretation of The Well-Tempered Clavier. After all, the piano is a keyboard instrument - exactly what was originally understood by "clavier". Of course, I have attemped where necessary to bring out harpsichord, clavichord or organ characteristics by means of touch and pedalling. On the other hand I was glad to have an instrument whose tone is neutral and which therefore makes it more possible than the original keyboard instruments to do justice to Bach's concept of abstract music (this at least is what I have tried to do)"
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Das Genie und sein Erbe
Auf Diskussionen um das Für und Wieder der Authentizität wollte sich Friedrich Gulda gar nicht erst einlassen. Ihm ging es um die Kunst an sich, die in einem Werk wie dem "Wohltemperierten Klavier" kulminierte und die letztlich sich durch jedes Instrument ausdrücken kann, Hauptsache der Interpret nimmt sie ernst.
So stellte er seiner Einspielung des Zyklus' einige grundlegende Gedanken voran, die unter anderem anmerkten, "dass Bach selbst in fast jedem Fall die Grenzen des jeweiligen Instruments als beengend empfand und daher entweder, dem Geist seiner Zeit entsprechend, die Wahl der Intelligenz und 'Diskretion' des Spieler überließ oder aber (und dies erscheint mir die wichtigere, dem Genie Bachs gemäße Konsequenz zu sein) von Vornherein auf die Angabe des gewünschten 'Claviers' verzichtete, weil er zu der Ansicht neigte, das kein von Menschenhand gefertigter, mit Saiten oder Pfeifen bestückter Kasten jemals der göttlichen Seele der Musik ganz Genüge tun könne".
Im Umkehrschluss bedeutete dass aber, dass auch Friedrich Gulda bestenfalls am Unerklärlichen teilhaben konnte. Aber das gelang ihm mit aller Finesse.
Monday, November 24, 2008
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