Tuesday, June 16, 2009

R.I.P.: Charlie Mariano

Charlie Mariano
(born November 12, 1923 in Boston, Massachusetts, USA;
died June 16, 2009 in Cologne, Germany).

The great alto saxophonist died this early morning, at age 85, after a long battle against cancer.
The cremation will happen on June 18 and his ashes will be sent to Boston.

Charlie Mariano worked with such jazz giants as Stan Kenton, Charles Mingus, Shelly Manne, Nat Pierce, Charlie Parker, Serge Chaloff, Chet Baker, Frank Rosolino, Bill Holman, Mel Lewis, Irene Kral, Herb Pomeroy, Carmen McRae, Lee Konitz, Mike Gibbs, Philipe Catherine, Eberhard Weber, Mike Nock, George Gruntz, Harvie Swartz, Jackie & Roy, The Four Freshmen, Bobby Scott, Elvin Jones, Christy Doran, Freddy Studer (on the drummers' masterpiece, "Seven Songs," alongside Brazilian percussion master Dom Um Romão in 1993), Quincy Jones ("This is How I Feel About Jazz," on which Jack Nimitz also took part in 1956), his wife Toshiko Akiyoshi and his daughter Monday Michiru ("Double Image" in 1999).

As a leader, he recorded for the Prestige, Bethlehem, World Pacific, Candid, Atlantic, Catalyst, MPS, CMP, Leo, Black Lion, ECM and Enja labels, among others.

He left at least two unreleased albums, recorded in the past year: one with Billy Cobham & Chaouki Smahi, and another reunion with Jasper van't Hof and Philip Catherine, his colleagues in my personal favorite "Sleep My Love" (please see two posts below).

I also love his duo performance of "Pink Lady" with Jörg Reiter on the LaserDisc "Jazz Highlights 1990 - The Stuttgart Jazz Summit", released in Japan by Pioneer, and which I got at the Muto record shop in Takadanobaba, during one of my trips to Tokyo in the 90s.

Mariano is survived by his painter wife, Dorothee Zippel, six daughters (including soul/jazz singer Monday Michiru, from his marriage with Akiyoshi), six grandchildren and two great granddaughters.
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Charlie Mariano war in vieler Hinsicht die Ausnahme der Regel. Geboren in Boston und nur drei Jahre jünger als Charlie Parker, ließ er sich zwar vom Bebop für den Jazz begeistern, lösten sich aber bald von seinem Vorbild, um mit weit lyrischerem Ton eine Brücke zwischen Vorstellungen genialischer Solistik und emotionaler Intensität zu schlagen. Er arbeitete in den Fünfzigern ebenso mit den Gruppen Dizzy Gillespies, Erroll Garners, wie auch mit Shelly Manne und gehörte im folgenden Jahrezehnt zu Musikerkreisen um Charles Mingus oder auch McCoy Tyner.

Neugierig auf die Klänge der Welt war Charlie Mariano viel international unterwegs, lebte eine Zeitlang in Japan und Malaysia und lernte von einem indischen Meister die Doppelblattflöte Nagaswaram. Seine Aufnahmen dieser Jahre gelten als Pionieralben der improvisierenden Weltmusik. Mit der 1967 gegründeten Combo „Osmosis“ erforschte er außerdem bereits frühzeitig das jazzrockige Terrain.

Von 1971 an lebte Charlie Mariano überwiegend in Europa und wurde zu einem Impulsgeber für die kontinentale Szene. Bands wie „Pork Pie“ oder „Colours“ (mit Eberhard Weber) experimentierten im Fusion-Bereich, „Ambush“ näherte sich zeitgenössischem Terrain, so wie der umtriebige Saxofonist überhaupt in vielen Lagern von „Embryo“ bis „Steely Dan“ und vor allem mit dem von ihm mit gegründeten „United Rock & Jazz Ensemble“ unterwegs war.

Sein kantabler, eleganter Ton, seine Fähigkeit, Abstraktion und Tradition musikalisch zu verknüpfen, seine Neugier auf alles, was ungewöhnlich klang, prägten einen Künstler, der für viele Kollegen zum Vorbild wurde. Seit langem bereits kämpfte Charlie Mariano gegen ein Krebsleiden, das er über mehrere Jahre hinweg in Schach halten konnte. Am Dienstagmorgen jedoch starb er im Alter von 85 Jahren in seiner Wahlheimat Köln.

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